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Global Footprint - Unsichere Lieferketten und mögliche Lösungen
Unsichere Lieferketten stellen ein ernstes Problem für Unternehmen im Bereich Automotive dar. Denn schon das Fehlen kleiner Bauteile kann die gesamte Produktion stilllegen und zu enormem Umsatzverlust führen.
Doch warum sind die Lieferketten unsicher und welche Lösungsansätze gibt es? Im folgenden Artikel gehen wir auf diese Fragen ein:
Warum sind die Lieferketten unsicher?
Aktuell stammen Bauteile meist aus Produktionsstätten in Asien. Die günstigen Produktionskosten haben viele Firmen in der Vergangenheit dazu veranlasst, die komplette Produktion von Europa dorthin auszulagern. Denn gerade zu Beginn dieser Entwicklung wogen die günstigen Kosten den langen Transportweg auf. Die Lieferkette spielte sich im Laufe der Zeit ein und es erfolgte ein stetiger Strom von Containern nach Europa.
Das veranlasste viele Unternehmen dazu, teure Lager vor Ort aufzugeben und auf Lieferung just-in-time zu setzen. Denn für Nachschub war jederzeit gesorgt. Doch die Vorzeichen haben sich geändert. Während der Corona-Pandemie kam es zu einem Stopp der Lieferungen aus Asien. Die Folge: Eingespielte Lieferketten brachen zusammen und haben sich bis heute nicht erholt. Denn aufgrund fehlender Container, fehlender Kapazitäten an den Häfen und nicht zuletzt wegen des langen Transportwegs lassen sich die Rückstände kaum aufholen. Hinzu kommt, dass sich die Transportkosten drastisch erhöht haben.
Herausforderungen in Supply Chains und mögliche Lösungen
Die Herstellung mancher Bauteile ist außerhalb Asiens aktuell kaum möglich. Doch unsichere Lieferketten und hohe Kosten lassen Asien als Produktionsstandort immer unattraktiver werden. Denn die heimische Industrie braucht Zuverlässigkeit. Der lange Transportweg erweist sich zudem als immer größeres Problem, denn Verzögerungen lassen sich kaum kompensieren.
Eine Lösung könnte deshalb sein, die Produktion wieder zurück nach Mittel- und Osteuropa (MOE) zu holen. Denn bei Ausfällen ließe sich schnell Ersatz besorgen. Außerdem wäre die Lieferkette nicht mehr so stark auf Schiffe, Container und Häfen angewiesen, die oft einen Flaschenhals darstellen.
Die Herstellung in Mittel- oder Osteuropa hat also viele Vorteile. Doch was ist mit den Kosten? Es gibt aktuell zwar Standorte in Europa, doch es werden weitere gebraucht, für die zunächst hohe Investitionen nötig sind. Und die Produktion ist zudem teurer als in Asien. Doch die gestiegenen Transportkosten und die Umsatzeinbußen aufgrund fehlender Bauteile wiegen diese Nachteile immer mehr auf.
Zumal der Produktionsstandort Europa auch der Qualitätssicherung dient. Denn mangelhafte Bauteile lassen sich schnell reklamieren und ersetzen. Zudem können Einkäufer leichter zu den Produzenten reisen und die Qualität sowie die Arbeitsbedingungen überprüfen, was für Transparenz sorgt.
Umweltthemen werden in Zukunft ebenfalls immer wichtiger. Je näher die Produktionsstandorte liegen, desto geringer ist der CO₂-Ausstoß, was ebenfalls einen Vorteil darstellt.
Kann MOE Asien ersetzen?
Kurzfristig ist es sicher nicht möglich, die gesamte Produktion nach Europa zurückzuholen. Doch das Stichwort für resiliente Lieferketten heißt Diversifizierung. Wenn Bauteile von mehreren Standorten eingekauft werden, lässt sich die Abhängigkeit von nur einem Lieferanten reduzieren. In diesem Szenario sind Standorte in Mittel- und Osteuropa ein wichtiger Baustein. Denn Lieferungen können viel schneller erfolgen und die Qualität der Produkte lässt sich leichter kontrollieren. Wegfallende Zoll- und Transportkosten sowie mehr Zuverlässigkeit machen MOE-Standorte deshalb zu attraktiven Komponenten in einer funktionierenden Lieferkette.
Wenn Sie mehr über die Möglichkeiten der Produktion an MOE-Standorten wissen möchten, beraten wir Sie gerne.