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Global Sourcing

Bildnachweis: PhotoMIX-Company für Pixabay (via Canva pro)

Mit Interim Managern auf der Überholspur in der Automobilindustrie

Die Automobilindustrie steht vor einer epochalen Transformation. Die Gründe hierfür sind vielfältig, von einer stärken globalen Konkurrenz mit neuen Technologieakteuren aus den USA und China über sich wandelnde Kundenanforderungen bis hin zu verschärften Regulierungen insbesondere in Bezug auf Nachhaltigkeit. In diesem dynamischen Umfeld wird der Einsatz von Interim Managern und Experten zu einer strategischen Notwendigkeit für Unternehmen.

Hier sind einige Gründe, warum Unternehmen auf temporäre Führungskräfte setzen sollten:

Flexibilität und Schnelligkeit:

Rasante Modellwechsel und die Innovationsanpassungen in der Automobilindustrie erfordern flexible und schnelle Lösungen. Interim Manager bieten die Möglichkeit, rasch auf projektbezogene Anforderungen zu reagieren, ohne langwierige Rekrutierungsprozesse durchlaufen zu müssen.

Zusatzkapazitäten für Projekte:

Ohne zusätzliche Ressourcen wären viele Projekte nicht rechtzeitig realisierbar. Interim Manager bringen nicht nur Fachkenntnisse, sondern auch die nötige Erfahrung mit, um komplexe Projekte im technischen, administrativen und Supply-Chain-Bereich erfolgreich umzusetzen.

Bedarf in der Zulieferindustrie:

Die Zulieferindustrie, die den Entwicklungen der OEMs folgt, benötigt noch mehr temporäre Projektmanager aufgrund der vielfältigen Herausforderungen wie Maschinenverlagerungen, Prozessveränderungen und Werkserweiterungen.

Hilfe zur Selbsthilfe:

Interim Manager agieren als Katalysator für interne Entwicklungen. Sie motivieren und steuern Mitarbeiter, um gemeinsam effektive Lösungen zu erarbeiten. Ihr Ansatz ist darauf ausgerichtet, dass sie kommen, um wieder gehen zu können. Um einige gängige Metapher zu gebrauchen. Sie sollen keine Fische bringen, sondern das Angeln lehren.

Transformationsunterstützung in der CASE-Ära:

Die aktuelle Phase starker Veränderungen in der Automobilindustrie wird gerne als CASE-Ära bezeichnet. CASE steht dabei für Connectivity, Autonomes Fahren, Sharing & Services und E-Mobility. Um die notwendigen Transformationsprozesse dieser Ära zu bewältigen, ist die Automotive-Branche gerade jetzt auf eine flexible, kompetente und zeitliche begrenzte Verstärkung angewiesen. Interim Manager tragen dazu bei, die notwendige Professionalität, Innovationskraft, Effizienz und Umsetzungskompetenz sicherzustellen.

In der sich wandelnden Automobilindustrie ist die Fähigkeit, flexibel auf Herausforderungen zu reagieren und gleichzeitig Wettbewerbsvorteile zu sichern, entscheidend. Der Einsatz von Interim Managern und Experten ist somit nicht nur eine temporäre Lösung, sondern eine strategische Investition in den langfristigen Erfolg eines Unternehmens.

Die Kostenanalyse: Interim Manager vs. Festangestellter in der Automobilindustrie
Laut einer AIMP(Arbeitskreis der Interim Management Provider)-Umfrage von 2023 geben 32 % der Befragten als Hauptgrund für die Ablehnung von Interim Managern an, dass diese als zu teuer angesehen werden. Doch die Frage, ob ein Interim Manager teurer ist als ein festangestellter Manager, erfordert eine eingehende Analyse der Kostenstrukturen und des Mehrwerts, den jeder Ansatz bietet.

Die Kostenstruktur eines Interim Managers:

Die Kosten eines Interim Managers mögen auf den ersten Blick hoch erscheinen, liegt doch der Tagessatz laut Analysen des AIMP bei etwa 0,8 % bis 1 % des Bruttojahresgehaltes eines vergleichbaren festangestellten Managers. Hinzu kommen womöglich noch Übernachtungs- und Reisekosten.

Aber:

Festangestellte erhalten auch Urlaubsgeld, Krankengeld, Sozialversicherungsbeiträge des Arbeitgebers und weitere Vergünstigungen. Interim Manager haben keinen Anspruch auf diese Leistungen, was zu einer möglichen Kostenersparnis führt. Ein genauerer Blick auf die Gesamtkosten eines festangestellten Managers, einschließlich Boni, Lohnnebenkosten, Urlaub, Pension, Gesundheits- und Firmenwagenleistungen, zeigt, dass ein Festangestellter mit einem Gehalt von 100.000 € tatsächlich rund 175.000 € kostet. Außerdem müssen für Interim Manager keine Abfindungen gezahlt werden, falls diese die erwarteten Leistungen nicht erfüllen.

Der Mehrwert eines Interim Managers:

Neben der reinen Kostenstruktur sollte auch der tatsächliche Mehrwert in die Beurteilung von Interim Managern mit einbezogen werden.

1. Schnelle Integration und Projektumsetzung:
Interim Manager haben eine kurze Onboarding-Phase und gehen schnell ans Eingemachte. Change- und Digitalisierungsprojekte werden effizient umgesetzt, wodurch Zeit und Kosten eingespart werden.

2. Erfahrung und Know-how:
Die Erfahrungen der Interim Manager, insbesondere in Bereichen wie Change-Management, sind entscheidend. Eine 2015 durchgeführte Studie zeigt, dass über 80 % der Kundenunternehmen angeben, dass Interim Manager innerhalb von 40 Tagen alle Probleme im Griff haben. Dies verkürzt die Laufzeit von Projekten erheblich.

Return on Interim Management (RoIM):

Unternehmerisch betrachtet ist der RoIM entscheidend. Die Studie „Intern Leadership Personalities“ der Helmut-Schmidt-Universität belegt, dass 86 % der Interim-Einsätze einen positiven Return on Investment erzielen. Ein Interim Manager wird somit als Investition betrachtet, die durch Mehrwert und Erfolge den Wert seines Einsatzes übersteigt.

Ein Interim Manager mag auf den ersten Blick teurer erscheinen, aber bei genauer Analyse der Gesamtkosten und des erzielten Mehrwerts zeigt sich oft, dass die Investition in Interim Management eine kluge strategische Entscheidung ist. Der schnelle Projekterfolg, die Erfahrung und Flexibilität machen Interim Manager de facto zu einer kosteneffizienten Option.

Interim Management: Schlüsselbranchen

Die Bedeutung von Interim Managern erstreckt sich über verschiedene Branchen, wobei bestimmte Sektoren besonders stark von ihren Fähigkeiten und Erfahrungen profitieren. Daten von Statista zeigen, wie sich die Projekte von Interim Managern auf die verschiedenen Branchen verteilen.
Hier sind die fünf wichtigsten Branchen für Interim Manager:

1. Automotive (15 % der Projekte)
Die Automobilindustrie steht wie geschildert vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Unternehmen in diesem Sektor, die temporäre Führung einsetzen, können von Experten profitieren, die spezifische Projekte in unterschiedlichen Bereichen wie Projektmanagement, Supply Chain und Produktionsoptimierung erfolgreich umsetzen.

2. Maschinen- & Anlagenbau (15 % der Projekte)
Im Maschinen- & Anlagenbau spielt die Effizienz der Produktionsprozesse eine entscheidende Rolle. Unternehmen können temporäre Führungskräfte einsetzen, um innovative Lösungen einzuführen, technische Herausforderungen zu bewältigen und die Leistungsfähigkeit ihres Betriebs zu steigern.

3. Metall-, Elektro & Zwischenprodukte (14 % der Projekte)
Die Vielseitigkeit des Metall- und Elektro-Sektors bietet Raum für temporäre Führung, um sich mit spezifischen Herausforderungen in den Bereichen Produktion, Prozessoptimierung und Qualitätsmanagement auseinanderzusetzen.

4. Pharma / Biotechnologie / Medizintechnik / Healthcare (11 % der Projekte)
In hochregulierten Branchen wie Pharma, Biotechnologie, Medizintechnik und Healthcare sind Unternehmen darauf angewiesen, Compliance-Anforderungen zu erfüllen und Qualitätsmanagement zu gewährleisten. Temporäre Führungskräfte können hier entscheidende Unterstützung bieten.

5. IT & T.I.M.E & Print (7 % der Projekte)
Die Branchen Informationstechnologie, Telekommunikation, Medien und Druckindustrie (IT & T.I.M.E & Print) durchlaufen ständige Veränderungen. Unternehmen können temporäre Führung einsetzen, um sie bei der digitalen Transformation zu begleiten, effiziente IT-Strukturen aufzubauen und innovative Lösungen zu implementieren.

Der Querschnitt durch die Schlüsselbranchen

Ein gemeinsames Merkmal dieser Schlüsselbranchen ist der Bedarf an zwar zeitlich begrenzten, doch hoch qualifizierten Führungskräften. Interim Manager werden gerade hier benötigt, um flexibel auf akute Herausforderungen reagieren zu können. Dabei bringen sie eine breite Palette von Erfahrungen mit, um Unternehmen in verschiedenen Phasen ihrer Entwicklung zu unterstützen.

Die Statistik von Statista verdeutlicht, dass Interim Manager in diversen Branchen gefragt sind. Der branchenübergreifende Einsatz dieser temporären Führungskräfte unterstreicht ihre Vielseitigkeit und Relevanz für Unternehmen, die dynamisch auf Marktveränderungen reagieren müssen.

Die Vielfalt der Aufgaben von Interim Managern: Strategische Hebel für den Unternehmenserfolg

Insbesondere in der Automobilindustrie spielen Interim Manager eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung unterschiedlichster Herausforderungen. Ihre Aufgaben sind so vielfältig wie die Anforderungen, die sich in den sich wandelnden von CASE geprägten Märkten ergeben. Hier sind die wichtigsten Aufgabenbereiche von Interim Managern:

1. Plant Management:
Interim Manager übernehmen die Verantwortung für das effiziente Management von Produktionsstätten. Dies schließt die Optimierung von Produktionsprozessen, die Kostenkontrolle und die Sicherstellung der Qualitätsstandards ein.

2. Krisenmanagement:
In kritischen Situationen, sei es aufgrund von Marktturbulenzen oder internen Herausforderungen, übernehmen Interim Manager die Rolle des Krisenmanagers. Ihr Ziel ist es, schnell und effektiv auf Herausforderungen zu reagieren, um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen.

3. Qualitätsmanagement:
Interim Manager spielen eine zentrale Rolle im Qualitätsmanagement. Dies umfasst die Überwachung und Verbesserung von Serien-, Kunden-, Lieferanten- und Musterqualität, um die höchsten Standards zu gewährleisten.

4. Lieferantenentwicklung/Troubleshooting:
Die Beziehung zu Lieferanten ist entscheidend. Interim Manager arbeiten an der Entwicklung von Lieferanten und lösen Probleme (Troubleshooting), um eine reibungslose Lieferkette sicherzustellen.

5. Industrial Engineering:
Die Optimierung von Produktionsprozessen fällt in den Bereich des Industrial Engineerings. Interim Manager identifizieren Effizienzpotenziale und setzen diese um, um die Produktivität zu steigern.

6. Produktionsmanagement:
Vom Planungsprozess bis zur Umsetzung von Lean-Prinzipien übernehmen Interim Manager das gesamte Produktionsmanagement. Dies beinhaltet die Planung, Verbreitung und Versetzung von Ressourcen.

7. Projekteinkauf:
Interim Manager sind im Projekteinkauf aktiv und sorgen dafür, dass Materialien und Dienstleistungen effizient beschafft werden, um die Projekte reibungslos durchzuführen.

8. Logistikplanung, Management und Optimierung:
Logistische Abläufe sind entscheidend für den Erfolg. Interim Manager übernehmen die Planung, das Management und die kontinuierliche Optimierung der Logistikprozesse.

9. Projektmanagement von der Entwicklung bis zum SOP (Start of Production):
Interim Manager spielen eine Schlüsselrolle im gesamten Projektmanagementzyklus. Angefangen von der Entwicklung bis zum Start der Serienproduktion gewährleisten sie einen reibungslosen Projektablauf.

Fazit: Interimmanger stützen den Unternehmenserfolg

Zusammenfassend bringen Interim Manager nicht nur Fachwissen, sondern auch eine besondere Fähigkeit zur schnellen Integration und Umsetzung von strategischen Maßnahmen mit. Ihre temporäre Präsenz in Unternehmen ermöglicht es, spezifische Herausforderungen mit einem frischen Blick anzugehen und rasch Ergebnisse zu erzielen. Diese Schlüsselkompetenzen machen sie zu strategischen Hebeln für den Erfolg von Unternehmen insbesondere in der CASE-Ära.

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